Chroniken von Arbeit, Performance (24.07. - 05.09.2021), 2021 Antonius Kapelle

Sophie Innmann

Künstlerin
 

(*1986 Münchberg) Ausgehend vom Ort und seinem kulturellen Kontext erarbeitet die Künstlerin Werke, an denen sie Besucher*innen und Bevölkerung teilhaben lässt. Dadurch ergeben sich enge Verflechtungen von individuellen und kollektiven Geschichten. Sophie Innmann ist Preisträgerin der Kunststiftung Baden-Württemberg und hat an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe studiert.

Chroniken von Arbeit

Performance [24.07. – 05.09.2021], 2021

Viermal täglich werden die Glocken der St. Katharina Kirche in Kaiserstuhl von Weitem gut hörbar geschlagen: Um 6 Uhr, 11 Uhr, 16 Uhr und 19 Uhr. Das sogenannte Angelusgeläut hat nebst seiner ursprünglichen Funktion als Gebetsaufruf in der Vergangenheit auch den Arbeitsalltag der Bevölkerung strukturiert, den Tagesbeginn oder den Zeitpunkt von Mahlzeiten markiert. Doch längst haben sich in vielen Berufen die Arbeitszeiten verändert oder wurden flexibilisiert, und nicht nur auf dem nahe gelegenen Flughafen Kloten oder in der Pflege wird heute rund um die Uhr gearbeitet. Sophie Innmann nimmt sich in ihrer Performance Chroniken von Arbeit dieser Thematik an, kehrt aber den Spiess um und lässt die Glocke nach dem Rhythmus der Menschen vor Ort schlagen. Die Künstlerin will buchstäblich neue Zeiten einläuten. Über einen Aufruf in diversen Lokalzeitungen hat sie die vielfältigen Arbeitszeiten und Tagesstrukturen der Bevölkerung ermittelt und übersetzt diese in ein akustisches Porträt. Auf der Hohentengener Seite des Rheins gegenüber der St. Katharina Kirche läutet die Künstlerin während der Hochrhein Triennale täglich zu unterschiedlichen Zeiten die Glocke der Kapelle St. Antonius.

Hohentengen: Antonius Kapelle

sophieinnmann.com